mensch, Hund!, endlich ist es Sommer. Gleich ganz heftig und mit extremen Temperaturen, die unserem Training nicht sehr zuträglich sind. Weil Hunde schneller überhitzen als Menschen und wir auch die Verantwortung für die Gesundheit unserer Tiere tragen fällt das komplette Training diese Woche aus. Ersatztermine für die Erziehungskurse am kommenden Samstag gebe ich am nächsten Samstag bekannt. Die Beschäftigungskurse haben bereits per Mail Info, wann nachgeholt wird!!
Weil ich immer wieder beobachte, daß an solch heißen Tagen trainiert wird habe ich Euch mal ein paar Daten zum Thema zusammengesammelt.
Das Wichtigeste zuerst!!!
Bitte lasst Euren Hund bei sommerlichen Temperaturen nie alleine im Auto oder in Räumen, die sich im Sommer (oder eventuell sogar in anderen Jahreszeiten) übermäßig durch die Sonne aufheizen. Es
sind nur wenige Minuten, die den Tod des Hundes bedeuten können. Bedenkt dabei auch, dass sich die Sonne dreht und das im kühlen Schatten geparkte Auto bereits kurzer Zeit von der Sonne erhitzt
werden kann. Auch das Training bei Temperaturen jenseits der 30 Grad, Ausflüge zu Fuß oder mit dem Fahrrad und jede aktive, körperliche Beanspruchung können schnell zu einer Überhitzung
führen. Ihr Hund sollte möglichst immer Zugang zu Trinkwasser haben. Beschäftigt Eure Tiere lieber im kühlen zuhause mit Kopfarbeit. Ideen hierzu können immer abgefragt werden!!
Warum leidet ein Hund so schnell an Überhitzung?
Hunde haben wesentlich weniger Schweißdrüsen als Menschen. Sie schwitzen ein wenig über die Fußballen. Hauptsächlich kühlt jedoch die feuchte Zunge beim Hecheln durch Verdunstungskälte die
Körpertemperatur ab. (Bei Aussentemperaturen nahe an der Grenze der eigentlichen Körpertemperatur ein Kraftakt!!) Da auf diese Weise dem Körper Flüssigkeit verloren geht, sollte der Hund
regelmäßig trinken.
Was geschieht bei einer Überhitzung?
Die Körpertemperatur erhöht sich von ca. 38 bis auf ca. 42 Grad, was genauso wie beim Menschen auch beim Hund zum Tod führt. Zudem zieht der Körper die benötigte Flüssigkeit aus der Blutbahn ab,
wobei das Blut eindickt und zu gerinnen beginnt. Der Körper zieht die Notbremse und verengt die Blutgefäße. Diesen Zustand nennt man Schock. Werden spätestens jetzt nicht die ersten
Rettungsmaßnahmen eingeleitet, versagt der Kreislauf und der Hund stirbt.
Woran erkennt man, dass der Hund an Überhitzung leidet?
Die Anzeichen sind: Hecheln, Durchfall, Erbrechen, wankender Gang, im weiteren Verlauf Liegen in Seitenlage, blaue Zunge, Schaum vor dem Fang und schließlich Apathie.
Was kann der Hundehalter tun?
Die eigentliche Aufgabe liegt darin diese Situation zu vermeiden. Tritt sie dennoch ein, sollte der Hund so schnell wie möglich an einen kühleren Ort gebracht werden, vorsichtige Abkühlungsmaßnahmen wie feuchte Tücher sind hilfreich. Vermeiden Sie eine zu aggressive Abkühlung und fahren Sie so schnell wie möglich zum Tierarzt.
Was geschieht beim Tierarzt?
Zur Behandlung des Schocks bekommt der Hund Sauerstoff, intravenös kühlende Flüssigkeiten und den Kreislauf stabilisierende Mittel. Der Kreislauf muss überwacht werden, bis es dem Hund besser
geht.
Welche Hunde leiden besonders schnell unter Überhitzung?
Gefährdet sind vor allem brachycephale Rassen (Rassen mit einem kurzen Fang) wie English Bulldog, Pekingese, Boston Terrier, Mops, Rottweiler oder Boxer. Aber auch Hunde, die ständig in Bewegung
sind und gerne und viel rennen, sind gefährdeter als ruhige Vertreter, die bei Wärme am liebsten im Schatten liegen und dösen.
Ihr seht, die Gefahr einer Überhitzung beim Hund ist sehr groß, sobald die Temperaturen steigen und vor allem die Sonne kräftiger wird. Doch glücklicher Weise können wir alle mit ein wenig vorausschauendem Denken und Beobachten dafür sorgen, dass es unseren Hunden auch in der warmen Jahreszeit gut geht.
Herzlichst, Eure Martina